IT als zentrale Veränderungskraft

(Thesen, die hinter der Geschichte stehen)

Die Informatik ist die zentrale Veränderungskraft im hyperindustriellen Zeitalter, und sie bleibt es im Übergang zum kulturellen Zeitalter. Mit ihrer Hilfe wird der Dienstleistungssektor industrialisiert, globalisiert und durchrationalisiert. Dies führt zur Individualisierung der Lebensstile, verbunden mit dem Aufschaukeln von Nachfrage und Komplexitätsspirale, und schliesslich zur «neuen Unübersichtlichkeit». Es erfolgt eine Verlagerung in virtuelle Welten.

Von Welt zu Welten. Die Übergangszeit wird sich chaotisch und unstrukturiert gestalten. Allerdings produziert sie neue Attraktoren oder Faktoren, die in den folgenden Thesen erläutert werden.

Das Wertschöpfungsnetzwerk. Die mechnanistischen Organisationen des Industriezeitalter weichen den lebenden Organisationen des kulturellen Zeitalters. Das Wertschöpfungsnetzwerk insgesamt bringt die massgeschneiderte Massenfertigung. Zentrales Koordinationsinstrument sind virtuelle Organisationen, ihre Manager sind Katalysatoren, Animatoren und Kommunikatoren.

Neue Berufsbilder entstehen. Der Arbeitnehmer des Industriezeitalters wird abgelöst durch den Lebensunternehmer des kulturellen Zeitalters. Feste Berufsbilder, Laufbahnen, Stellenbeschreibungen, Organigramme, Lebensstellungen verschwinden ebenso wie entfremdete Arbeit.

Die neuen Arbeitswelten. Die grossräumige Arbeitseinteilung des Industriezeitalters wird unterwandert durch die «neue Polis», die Grundzelle des Gemeinwesens im kulturellen Zeitalter. Die virtuellen Netzwerke führen zu neuen Standortfaktoren. Man lebt und arbeitet, wo es einem gefällt. Die Peripherie verschwindet.

Kulturelle Qualität gefordert. Der Übergang zum kulturellen Zeitalter beschleunigt die Entmaterialisierung der wirtschaftlichen Wertschöpfung. Da das Leben ein ästhetisches Projekt ist, ist die Resonanz zur Selbstbeschreibung der Schlüssel zum Verkaufserfolg. Es sind immer mehr Werte gefragt, die eine massgeschneiderte, kulturelle Qualität mit ästhetischen, emotionalen und ethischen Inhalten vermitteln.

Virtuell in Dienstleistung und Raum. Die Technologie unterstützt die « stille» Intelligenz, die Virtualisierung, die Kulturisierung und neue soziale Nähe. Den Alltag steuern unsichtbare, sich selbst regulierende intelligente Systeme. Gleichzeitig verlagern sich die Produktion, die Produktionsentwicklung, das Produktdesign, Konsumentscheidung, der Einkauf und der Konsum virtueller Dienstleistungen in den virtuellen Raum.

Bildungsrevolution vorwärts. Je rascher und radikaler die staatlichen Rahmenbedingungen den veränderten Anforderungen angepasst werden, desto weniger soziale Spannungen wird die Transformation erzeugen. Vom Staat muss eine Verwesentlichung gefordert werden (Subsidiarität, Privatisierung, Deregulierung, Virtualisierung). Gleichzeitig sind der Umbau des Sozialsystems und eine Bildungsrevolution gefragt.