Wer kommunizieren kann, hat gute Chancen

Zusammenfassung und wichtigste Aussagen des Buches von Harry Holzheu (ISBN 3-430-14732-8)

Überzeugen durch Souveränität - Seien Sie selbstbewusst

  • Erfolgreiche Menschen sind immer ganz sie selbst. Sie wirken echt und überzeugend und hinterlassen einen nachhaltigen Eindruck.
  • Ich bin so, wie ich auf andere wirke.
  • Die grösste Stärke wird zugleich zur grössten Schwäche, wenn sie ausser Kontrolle gerät.
  • «Es gibt keine Gifte, es ist nur eine Frage der Dosierung» - Paracelsus.
  • Wenn Sie voll und ganz an das glauben, was Sie vortragen, ist der Erfolg schon grösstenteils gewährleistet.
  • Wenn Sie selbst völlig überzeugt sind, dass das, was Sie sagen wollen, wichtig ist, dann sind es die Zuhörer auch.

Wenn Sie sich ehrlich bemühen, Ihre Zuhörer zu mögen, dann haben Sie eine grosse Chance, dass auch die Zuhörer Sie als Redner mögen. Und damit haben Sie schon gewonnen! Ihr wichtigstes Ziel muss sein: «Ich bemühe mich echt und ehrlich um die Gunst eines jeden Zuhörers. Ich mache keine Unterschiede. Ich versuche, echte Sympathie für jede Person zu empfinden, die sich im Saal befindet. Ich gebe mich allen ganz.»

Selbstbewusste Redner haben Lampenfieber
Das Lampenfieber setzt sich aus den folgenden Ängsten zusammen:

  • Angst vor Fremden
  • Angst vor einer Gruppe (je grösser die Gruppe, desto grösser die Angst)
  • Angst, beurteilt und eventuell abgelehnt zu werden (Angst vor Kritik)
  • Angst, dem Nichts in der eigenen Peson zu begegnen (Angst, stecken zu bleiben)
  • Angst, mit der Situation nicht fertig zu werden
  • Angst, dass Minderwertigkeitskomplexe auch von anderen erkannt werden
  • Angst vor dem Unbekannten (Stress)

Lampenfieber ist eine Form von Engagement. Es ist das Beste, was einem Redner passieren kann.

Ihre natürliche Körpersprache
Nach C. G. Jung ist in unserem «kollektiven Unterbewussten» seit langer Zeit eingraviert oder einprogrammiert, was diese Zeichen bedeuten. Unser Verstand weiss gar nicht, was vorgeht, wenn Körpersignale ausgesendet, wahrgenommen und interpretiert werden. Demzufolge ist es unmöglich, die Körpersprache zu kontrollieren. Es ist deshalb auch kaum möglich, andere Menschen mit der Körpersprache zu manipulieren.

Wenn Sie die richtige Einstellung und die richtige innere Verfassung haben, senden Sie automatisch entsprechende Körpersignale aus.

Wenn Sie wirklich meinen, was Sie sagen, und selbst daran glauben, dann sendet Ihr Körper zusätzlich verstärkende Signale aus. Die Zuhörer - und Zuschauer - vergleichen Ihre Körpersprachsignale laufend mit Ihren Aussagen.

Schauen Sie zu, dass Sie sich wohl fühlen.
Stehen Sie auf beiden Beine. Versuchen Sie die Kraft der Erde durch Ihre beiden Füsse zu spüren. Wenn Ihnen das gelingt, stehen Sie richtig und fühlen sich sicherer. Lassen Sie Ihre Hände das machen, was sie wollen. Denken Sie nicht an Ihre Hände! So entwickelt sich eine ganz natürliche Gestik, entsprechend Ihrem Temperament. Gestik ist der verlängerte Arm Ihrer Persönlichkeit.

Die drei Stufen der rhetorischen Steigerung:

  • Du kannst über ein Thema sprechen
  • Du kannst zu den Leuten sprechen
  • Du kannst mit den Leuten sprechen

Wenden Sie sich Ihren Zuhörern zu. Reden Sie immer nur mit einer Person auf einmal! Holen Sie eine Quittung von ihr ein, bevor Sie jemanden anderen anschauen. So sammeln Sie laufend positive Rückmeldungen. Das gibt Kraft. Sie brauchen viel Kraft, wenn Sie reden. Die Kraft kommt von den Zuhörern, die Ihnen nonverbale Zustimmung signalisieren.

Denken Sie beim Sprechen. Konzentrieren Sie sich nur aufs Vorausdenken. Es redet nämlich dann ganz von alleine! Denken Sie einfach voraus, wenden Sie sich den einzelnen positiven Zuhörern zu, und lassen Sie es einfach reden. Es redet dann schon!

Setzen Sie Ihre Gefühle ein
Nennen Sie Ihre Zuhörer konsequent beim Namen. Wer redet, muss etwas zu sagen haben. Auf der rationalen Ebene müssen Sie hieb- und stichfeste Informationen liefern. Befassen Sie sich mit folgendem Thema, und stellen Sie sich die folgenden Fragen:

  • Was bedeutet mir persönlich dieses Thema?
  • Worauf kommt es mir bei meiner Botschaft am meisten an?
  • Was empfinde ich bei diesem Thema?
  • Was beeindruckt mich an meinem Thema am meisten?
  • Was gefällt mir daran am besten?
  • Gibt es etwas, was mir zu denken gibt, mich beschäftigt?

Bereiten Sie Ihre Reden nicht vollständig vor. Lassen Sie bewusst einen Teil Ihrer Vorbereitung weg. Sie sind dann gezwungen, diesen Rest jedes Mal live zu produzieren. Damit wird Ihr Vortrag so lebendig, als wäre er völlig unvorbereitet und spontan erschaffen. Auf diese Weise müssen Sie den Denk- und Fabrikationsprozess von vorne aufnehmen, ihn neu ablaufen lassen, von Anfang bis Ende.

Drei emotionale Erfolgsregeln, die Sie erfüllen müssen. Versuchen Sie, eine positive Einstellung zu den Zuhörern zu haben, bemühen Sie sich echt und ehrlich um die Gunst der Zuhörer, und indentifizieren Sie sich vollständig und bildhaft mit Ihrem Thema und Ihrem Anliegen!

IN DIR MUSS BRENNEN, WAS DU IM ANDERN ENTZÜNDEN WILLST. (Augustinus)

Rhetorische Arbeitselemente
Die Anrede beginnt mit der ersten Pause. Bis ich alle Aufmerksamkeiten meines Publikums habe. Mach mal Pause. Es erfordert Mut, Pausen zu machen. Es ist viel leichter, ununterbrochen zu reden. Aber Pausen sind notwendig. Sie sind ein unerlässliches rhetorisches Arbeitsinstrument. Folgende Gründe sprechen für Pausen:

  • Mit Pausen gliedern Sie Ihr Referat verbal
  • Pausen erhöhen die Wirkung Ihrer Aussagen
  • Pausen geben den Zuhörern Gelegenheit, das Gesagte aufzunehmen und zu verarbeiten
  • Pausen entlasten Sie als Redner
  • Pausen geben Ihnen die Möglichkeit, richtig zu atmen
  • Pausen geben Ihnen die Möglichkeit, weiter vorauszudenken, was Sie anschliessend sagen möchten

Die Betonung. Bilden Sie kurze Sätze. Rhetorische Fragen. WARUM, WIEVIEL, WELCHE, WER HAT SCHON?

Ihre Beispiele wirken am meisten - Ihre Zuhörer sind neugierig. Sie wollen wissen, was der Referent für ein Mensch ist, wie er denkt, was er fühlt und wie er lebt.

Ihre Vorbereitung
Analysieren Sie Ihre Zielgruppe. Klarheit in der Aussage ist Bedingung. Was Sie als Redner wollen und meinen, zählt nur, wenn dies Ihre Zuhörer auch so empfinden und verstehen.

Ziel und Hauptbotschaft: Lassen Sie die Zuhörer nicht im Ungewissen! Was ist mein Hauptanliegen? Worauf kommt es mir bei diesem Vortrag am meisten an? Was ist für mich das Wichtigste? Diese Fragen ergeben automatisch die Hauptbotschaft. Diese Botschaft können Sie bereits in Form eines Schlusssatzes ausformulieren. Er sollte Apellcharakter haben. Er sollte eine Aufforderung zum Handeln sein: «Gehet hin und tut also!» Ein Redner, der ein klares Ziel vor Augen hat und schrittweise auf dieses Ziel zusteuert, wirkt selbstbewusst und souverän. Er und die Zuhörer fühlen sich sicher und gut aufgehoben.

Worauf gehen Sie ein? Merken Sie sich drei Aussagen, die für Sie wichtig sind und worauf Sie eingehen wollen. Beantworten Sie sich auch die folgenden Fragen:

  • Was hat mich am meisten beeindruckt?
  • Was hat mir am besten gefallen?
  • Was kann ich bestätigen?
  • Was muss ich richtig stellen?
  • Was ist meine Hauptbotschaft für meine Replik?

Diese Punkte sollten Sie auch in das Feedbackverhalten Ihrer Teilnehmer integrieren. Egal ob das in einem offenen oder geschlossenen Gespräch oder im Feedbackbogen ist.

Bevor Sie Ihr Material sammeln, sollten Sie sich die emotionalen, vertiefenden Fragen stellen:

  • Was bedeutet mir das Thema?
  • Was fasziniert mich daran am meisten?
  • Was beschäftigt mich daran am meisten?

Die Antworten auf diese Fragen ergeben die Schwerpunkte Ihrer Rede. Stellen Sie jetzt Ihre Thesen und Hauptaussagen zusammen. Dann überlegen Sie sich, mit welchen Argumenten, Beispielen, Vergleichen, Zitaten und Höhepunkten Sie dies alles begründen. Nur den Schlusssatz und die Zitate sollten Sie schriftlich und ausformuliert festhalten. Notieren Sie ansonsten nur die Stichworte.

Den Prozess des Weglassens sollten Sie konsequent betreiben. Muten Sie Ihren Zuhörern nicht zu, alles anhören zu müssen. Jedes überflüssige Wort wirkt seinem Zweck direkt entgegen.

Checkliste für Ihre Vorbereitung

Analyse der Zielgruppe

  • Wie viele Zuhörer werden kommen?
  • Wen habe ich vor mir?
    • Berufskategorie
    • Fachleute
    • Alter
    • Ausbildung
    • Laien
    • Herkunft
    • Erfahrung
  • Wie sind die Leute eingestellt?
    • Welche Erwartungen, Meinungen, Motive, Ansichten und Vorurteile haben Sie?
    • Dafür?
    • Positiv?
    • Neutral?
    • Dagegen?
    • Offen?
    • Skeptisch?
  • Was interessiert die Leute?
    • Was ist ihnen wichtig?
    • Unwichtig?
    • Was wollen die Leute hören?

Formulieren des Ziels und der Hauptbotschaft

  • Was will ich mit meiner Rede erreichen?
  • Was ist meine Hauptbotschaft?

Fragen an sich selbst vor dem Aufbau der Rede

  • Was bedeutet es mir?
  • Worauf kommt es mir am meisten an?
  • Was gefällt mir am besten?
  • Was missfällt mir daran am meisten?
  • Was empfinde ich dabei?

Sammeln des Materials

  • Thesen
  • Aussagen
  • Schlussfolgerungen
  • Argumente
  • Beispiele
  • Höhepunkte
  • Tatsachen
  • Vergleiche
  • Gags

 
Visuelle Hilfsmittel
Richtwerte für Folieneinsätze

Redezeit in MinutenMaximale Anzahl Folien
Bis 10
5
11-15
10
16-20
15
21-30
20
31-50
40