Die "lernende Organisation" - der Mensch

Einhundert Jahre lang war der Mensch in der Arbeitswelt Kostenfaktor. Heute entdecken wir den Menschen wieder als die eigentliche Quelle der Wertschöpfung innerhalb des Unternehmens. Auch ausserhalb wird der Mensch als Kunde neu entdeckt.

Menschen müssen wachsen
Durch die Kommunikationsnetze wird die Welt zusammengezogen. Satelliten, Computertechnik und globale Logistik machen die Welt klein und verbinden die Menschen im "globalen Dorf". Die Machtverhältnisse werden auf dem "implodierenden" Globus neu sortiert. Der oft zitierte Paradigmawechsel vom Anbietermarkt zum Käufermarkt scheint Wirklichkeit zu werden. Ganzheitliches Denken und Verständnis für die Zusammenhänge und für die Entwicklungsprozesse werden "überlebenswichtig". Zerlegendes Denken verliert an Bedeutung, Statik wird gefährlich.

Vergessene Trümpfe: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Der kundige Kunde erwartet bei den Anbieter und Dienstleistern auch kundige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit der nötigen fachlichen, sozialen und persönlichen Kompetenz. Der Kunde verlangt Menschen, die nicht nur zufrieden machen, sondern die ihn begeistern und neugierig machen. Wir müssen die Potentiale der Mitarbeiter, welche bisher vielerorts in starren Stellenbeschrieben "gezähmt" wurden neu entdecken. Der Globus schrumpft. Die Menschen müssen wachsen.

Surfen auf den Wellen des Wandels
Die viel zitierte Dynamik der Märkte, die beängstigende Beschleunigung der Produktezyklen und die fast revolutionäre Veränderung in der Gesellschaft, sind wie grosse Wellen: Die Wellen des Wandels

Wir haben drei Alternativen mit diesem Wandel umzugehen:

  • mit aller Kraft gegen stemmen
  • sich einfach ducken (vielleicht wird es nicht so schlimm) oder
  • auf der Welle des Wandels surfen

Um die Kraft der Welle zu nutzen, muss man fit sein - körperlich und geistig - mutig und begeistert.

Die neue Karriere: Vermögensentwicklung
Karriere heisst in Zukunft nicht mehr: gross werden durch Aufstieg auf einer Leiter zu Lasten anderer; sondern gross werden durch Wachstum der eigenen Persönlichkeit zum Nutzen anderer.

Vom Mit-Arbeiter zum Mit-Unternehmer
Die Dezentralisierung von Verantwortung und die Aufforderung zum Mit-Denken zeigen den Weg vom Mit-Arbeiter zum Mit-Unternehmer. Kopfarbeit ist angesagt. Man muss den Verstand, die Vernunft und die Intuition seiner Mitarbeiter nutzen. Der Vorgesetzte sitzt nicht mehr vor, sondern steht am Spielfeldrand. Wenn er als Coach eine gute Arbeit geleistet hat, kann das Team auch ohne ihn spielen. Fordern Sie bei Ihren Mitarbeitern die Selbst-Verantwortung, die Selbst-Kontrolle und das Selbst-Vertrauen.

Ein Unternehmen ist nur für Menschen da: Kunden, Mitarbeiter, Aktionäre und Bürger

Jeder Arbeitsplatz hat ein Gesicht

Eigentlich müssten wir alle Stellen abbauen, denn in Zukunft zählt nicht die Stelle, sonder die Person. Nicht die Stellen werden bezahlt, sondern die individuellen Menschen und das, was sie leisten. Lernen wir unser Humanvermögen zu aktivieren und zu mobilisieren, statt es in starren Strukturen und Stellen verkümmern zu lassen. Gruppenarbeit ist ein erster Schritt, Job-Rotation ist der nächste. Manager müssen ihre Mitarbeiter befördern, nicht nach oben, sondern in das nächste Projekt, in die nächste Abteilung. Reisen bildet - auch im eigenen Unternehmen. Karriere heisst in Zukunft: gross werden durch persönliches Wachstum an Fähigkeiten, Können und Wollen - Karriere als persönliche Vermögensentwicklung.

Der Mensch ist ein Unikat
Speziell die Unternehmen der Dienstleistungs- und Know-How-Gesellschaft werden nur dann erfolgreich sein, wenn sie Abstand nehmen von traditionellen Karrierebildern, wenn sie die Gleichwertigkeit von Fach- und Führungsaufgaben erreichen und die Bezahlung an Wert und Leistung der Menschen koppeln. In Zukunft sollte nicht mehr die Stelle bewertet werden, sondern die individuelle Person mit ihrer fachlichen und Persönlichkeitskompetenz. Dabei sollte die Bezahlung einerseits eine Honorierung des individuellen Vermögens enthalten und andererseits eine finanzielle Beteiligung am Erfolg des Teams und des gesamten Unternehmens. Wer viel und vielen dient, der sollte auch viel verdienen. Leistung soll sich lohnen. Das Mitarbeiterbild in der Know-How- und Dienstleistungsgesellschaft ist also das eines selbstbewussten, ganzheitlich orientierten, kommunikativen Menschen, der sein Leben und Umfeld aktiv gestaltet.