Standortmarketing Tourismus in der Bevölkerung

Von: Urban Konrad
Montag, den 26. Feber 2001, 18:58

Wie verankert man Standortmarketing für Tourismus in der Bevölkerung?
Erst wenn Sie die Dienste Ihrer Gemeinde "kaufen" würden, erst wenn Sie bereit sind, freiwillige Beträge für Ihren Tourismus auszugeben, erst dann machen die Verantwortlichen ihre Aufgabe richtig.


Von: Gisi Roger
Mittwoch, den 28. Feber 2001, 17:13

Besten Dank für Ihre Frage.

Für Gemeinden, Tourismusgegenden und Regionen hat das Standortmarketing eine zentrale Bedeutung. Leider ist dies in der Schweiz nur dort ausgeprägt vorhanden, wo der Leidensdruck am grössten ist resp. bei fehlenden Gästeeinnahmen wäre. Also die Regionen, Gemeinden und Gebiete die den grössten Teil ihres Einkommens aus Leistungen, Produkten und Aktivitäten dieser Branche erwirtschaften. Bei den meisten funktioniert es (Arosa, Davos, St. Moritz, Mürren, Engelberg, Montreux, Braunwald, Ticino, Zürich, Winterthur, Neuenburg etc.). Nur komisch, dass die meisten anderen in der Schweiz (ich weiss, das ist etwas hart), die Notwendigkeit für Standortmarketing nicht einsehen. Brand you und brand your city - heisst die Devise. Wie verankert man dieses Bedürfnis? Relativ einfach. Indem man professionell den Nutzen transparent und verständlich darstellt. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist die Stadt Winterthur. Wer hätte gewusst, dass diese Stadt soviel bieten kann.
Welches die Vorteile sind und wie ich eine Firma einfach und - logischerweise mit Hilfe der Stadt - ansiedeln kann. Wenn man die hervorragenden Unterlagen der Stadt Winterthur eingesehen hat, weiss man alles darüber. Nutzniesser nachhaltiger Strategien und Aktivitäten von Standortmarketing sind, neben der Privatwirtschaft, auch Gemeinden, Kanton und Bund. Leider gibt es in der Schweiz auch keine konstanten Anstrengungen, unser Land über all diese Stufen hinweg im In- und Ausland zu vertreten.
Über die sequentiellen Anstrengungen von Bundesrat Ogi hat man gelächelt. Dabei würden unserem Land noch einige Ogis sehr gut tun. Das heisst nicht, dass Sie politisch gleicher Meinung sein müssen. Aber auf kleinem Feuer wird gekocht. "Gastkantone", wiederbelebte Werbeversuche für die Nachkriegsbewältigung, die Innovatoren Dobler und Gilli für Neuenburg resp. Luzern nicht. Wenn Sie durch den Schwarzwald und das Elsass fahren, werden bei fast jeder Dorfeinfahrt mit den Schönheiten des jeweiligen Ortes vertraut gemacht und willkommen geheissen. Wo bleibt denn Gastfreundschaft unserer Schweizerinnen und Schweizer. Wir alle müssen diese Verantwortung wahrnehmen. Für unser Land, unseren Kanton, unsere Gemeinde und unsere Bürger. Bei uns Bürger fängt es an. Was können wir für unser Standortmarketing tun?