IT-Infrastruktur: Eine IT-Management-Perspektive

Zusammenfassung einer unabhängigen Marktuntersuchung, März 2002

Heutzutage gibt es nur noch wenige reine Informatikprojekte, sondern vor allem Businessprojekte mit einer Informatikkomponente. Im rauen Wirtschaftsklima sind Organisationen äusserst unwillig, sich zu teuren Informatikprojekten zu verpflichten, ausser diese bieten bei vertretbaren Kosten offensichtliche unternehmerische Vorteile.

Worauf es ankommt
Informatikleiter müssen ein klares Verständnis für Unternehmensstrategien und für die Ziele ihrer Firma haben, wenn sie Systeme empfehlen und einführen sollen, um bei der Verwirklichung betriebswirtschaftlicher Ziele helfen zu können. Das Szenario, mehr «Informatik-erzeugte» Geschäftsdienstleistungen zu erschwinglichen Kosten erbringen zu müssen, wird in die Realität umgesetzt. Investitionen in die Informatik sind zweifellos ein teures Geschäft, und Informatikleiter müssen immer mehr zeigen, dass solche Ausgaben auch gute Investitionserträge bringen. Das kann sich als schwierige Aufgabe herausstellen. Zur Absegnung müssen grosse neue Projekte wahrscheinlich nicht nur anhand der Investitionserträge, sondern auch als nachweislicher Unternehmensvorteil gerechtfertigt werden.

Die Informatik wird zum Geschäft
Informatikverantwortliche müssen mehr Zeit dafür aufwenden, sich mit Unternehmensfragen zu befassen und auf diese zu reagieren. Es sind nicht nur Server oder PCs inaktiv, wenn - unvermeidbare - Ausfallzeiten auftreten, dies betrifft auch die gesamten Unternehmensabläufe. Ein Unternehmen, das sich auf die IT als ihr zentrales Nervensystem verlässt, ist schnell gelähmt, wenn ihre Computersysteme versagen. Viele Informatikleiter erwarten, dass sich ihre unternehmerische Rolle in den kommenden Jahren sowohl vergrössern als auch weiterentwickeln wird. So wird es wahrscheinlich für - im IT-Sinne - hochentwickelte Wirtschaftsländer notwendig, dass sich praktisch alle IT-Leiter in den nächsten Jahren auf unternehmerische Fragen konzentrieren. In Europa insgesamt zeigt sich die fortgesetzte Wechselwirkung von unternehmerischen und Fragen für den Informatikleiter in der Tatsache, dass die meisten glauben, dass die Informatik im Hinblick auf die Verwirklichung ihrer Unternehmensziele an Wichtigkeit gewinnt. Es sieht also so aus, als ob sich IT-Bosse auf Grund der an sie gestellten höheren Anforderungen erhöhtem Stress gegenübersehen werden.

Erwartungen im E-Business erfüllt
Ein Bereich, in dem die IT die Erwartungen erfüllt zu haben scheint, ist E-Business/E-Commerce. Viele IT-Leiter haben sich das Motto zu Herzen genommen, dass Firmen im E-Business sein müssen, um im Geschäft zu sein. Oder sie haben zumindest E-Business-Systeme eingeführt, die den Bedürfnissen ihrer Firmen gerecht werden. Das zeigt, dass die Basisarbeit zum Einstieg ins E-Business erledigt wurde, zumindest wo dies erwünscht war, und dass die E-Business-Frage auf der Tagesordnung der Firmen nun weniger wichtig ist. Es kann auch bedeuten, dass viele Organisationen sich ziemlich wenig vom E-Business erwarteten und diese Systeme nicht in der viel schwierigeren E-Commerce-Arena einsetzen. Mitarbeiter, Partner und Kunden zur Benutzung schicker elektronischer Kommunikation zu motivieren, ist die eine Sache - Kunden dazu zu bringen, zum Kauf von Waren und Dienstleistungen eine Website zu benutzen, ist sehr viel schwieriger.

Ein Gefühl der Sicherheit
Eine Folge der Internetrevolution, die E-Business und E-Commerce überhaupt ermöglichte, besteht darin, dass zentrale IT-Systeme anfälliger für Eindringlinge geworden sind. Unternehmen wollen mit ihren Partnern, Lieferanten und Kunden kommunizieren, aber dies hat vielen IT-Leitern grosses Kopfzerbrechen bereitet. Sie müssen Mittel und Wege finden, damit ihre Daten stets sicher sind. Unternehmen wollen zum Beispiel in ihre bewährten Systeme die korrespondierenden Kundensysteme integrieren, erhöhen dabei jedoch das Risiko, dass Aussenstehende, die Schaden anrichten wollen, auf Schlüsseldaten zugreifen können.

Falls E-Commerce-Systeme zu mehr als lediglich einem untergeordneten Kommunikationsmittel zwischen Unternehmen und Kunden werden sollen, ist Datensicherheit von höchster Wichtigkeit.